Friday, October 19, 2007

Woher kommst Du denn?

Als ich heute bei Paychex am Scanner stand, der in einem extra Raum untergebracht ist, kam Carin dazu. Wir laufen uns zwar öfter über den Weg, grüßen uns, haben aber noch kein privates Wort miteinander gewechselt. Im Scannerraum kam es nun aber zu einer kurzen Unterhaltung an deren Ende mich Carin fragte, was für einen Akzent ich hätte! (Hallo - welcher Akzent!?) Ich war über die Frage doch sehr erstaunt, immerhin arbeite ich seit 6 Wochen bei Paychex. Nicht das ich mich für Wichtig nehme. Aber wenn in meiner "alten" Firma jemand aus dem Ausland angefangen hätte, der zudem vielleicht auch mit leichten Sprachschwierigkeiten zu kämpfen hätte, dann wüßte das jeder Kollege. Ich bin sowieso erstaunt, dass ich so wenig nach Deutschland gefragt werde. Andersrum würde ich einem Amerikaner vermutlich ein Loch in den Bauch fragen. Aber auch das sind eben die kleinen Unterschiede.
Heute durfte ich dann an meinem ersten Branch Meeting teilnehmen. Das näher ausführen zu wollen, würde wenig Sinn machen, da ich nicht wirklich viel verstanden habe. (Ich kämpfe mich nicht nur durch die Englische Sprache sondern auch durch die Paychex Sprache!) Aber als die eine Leinwand aufstellten und mir mein Name mit ein paar anderen in großen Buchstaben entgegensprang, bekam ich dann schon eine leicht feuchte Stirn. Gott sei Dank begrüßte man uns nur - wir mußten weder aufstehen noch was sagen! Puh!
Meine Arbeitskollegin Sarosh hat einen Bekannten, der wohl vor ca. 50 Jahren in Deutschland geboren wurde. Sie erzählte ihm von mir und gab mir am nächsten Tag seine Telefonnummer. Er würde sich freuen, mal wieder deutsch zu sprechen also sollte ich ihn anrufen. So was überlass ich ja aber grundsätzlich meinem Mann. Ryan (eigentlich Rainer) hatte uns für heute abend nun zu sich nach Hause eingeladen. Sarosh war auch dabei. Es war ein wirklich netter Abend, wobei wir kaum ein deutsches Wort gesprochen haben, da es ja Ann (Ryans Frau) und Sarosh gegenüber unhöflich gewesen wäre.
Ryan und Ann leben in einem netten kleinen, typisch amerikanischen Häuschen mit Kamin und jeder Menge Familienbildern auf dem Sims. Es gab auch ein typisch amerikanisches Dinner - Ann hatte gleich nach der Arbeit Pizza geholt und Sarosh brachte noch eine Schokoladentorte aus der Tiefkühltecke mit. Wir sorgten für den Wein!
Die Gespräche waren wirklich locker und unterhaltend. Nur als Ryan und Ann uns fragten, ob wir schon eine Kirche in Amerika hätten und uns ausschweifend von ihrer erzählten, wurden wir etwas stiller. Man bot uns mehrfach an, mit uns gemeinsam dort hinzugehen. In der Kirche wäre immer Live-Musik und es würden auch jede Menge Unternehmungen veranstaltet. Zudem ist die Kirche tatsächlich "Kundenfreundlich" und bietet mehrere Gottesdienste, über den Tag verteilt, an. Wir haben uns nett für die Informationen bedankt und gesagt, dass wir darüber nachdenken werden! Als wir dann wieder andere Themen aufgriffen, wurden mein Mann und ich auch wieder gesprächiger.
Wir haben uns wirklich sehr wohl gefühlt und vielleicht wiederholen wir das bei Gelegenheit.

2 comments:

Anonymous said...

Kirche ist hier so ne Sache. Ich weiss ja nicht welcher Konfession ihr angehoert, aber wenn man sich zu dem Thema hier nicht sofort begeistert, dann reagieren die Amerikaner leicht saeuerlich. Wir waren in D leider keine Kirchgaenger, das zu erklaeren wuerde den Rahmen sprengen, und haben uns eher etwas distanziert, und hier auch keine Anstalten gemacht eine Kirche zu finden. nach 10 Jahren sieht man das natuerlich im Ort nicht gern. Aber da wir hier im Nortosten nicht zum Biblebelt gehoeren, ist es uns relativ egal. Uns wurde aber auch schon nachgesagt dass wir womoeglich an den Teufel glauben...Aber das juckt meinen Mann auch nicht. Allerdings muss ich sagen hat fuer viele Amerikaner die Kirche eine ganz andere Bedeutung wie in D. Sie sehen sie als Freizeitgestaltung an, es gibt allerhand Treffen und Aktivitaeten, Potluck Dinners un Sport. Manche sagen auch dass man dort gute Beziehungen knuepfen kann, die einem je nach dem von Vorteil sein koennten, sei es privat oder im Beruf. Auch wenn man in eine Notlage geraten ist, reagieren hier die Kirchen ganz anders. Allerdings wird hier die "Kirchensteuer" auch etwas anders gehandhabt, man "erwartet" einen Bruchteil des Einkommens im Opferstock...

Anonymous said...

Ich würde euch gerne was fragen...weiß nicht wie ich sonst Kontakt mit euch aufnehmen kann als so.

Vielleicht mailt ihr mir kurz...dann kann ich mich auch vorstellen bei euch.

LG
Manuela


silentwhisper@aon.at