Wednesday, October 22, 2008

Recycling

Recycling ist schwierig! Nein, ich meine damit nicht, das es schwierig ist Dosen von Flaschen und Papier von Biomuell zu trennen..
Wir haben irgendwann, als wir endlich das Gefuehl hatten, alles andere im Griff zu haben, angefangen Flaschen, Dosen und Papier zu trennen. Nun hatte ich also diese drei verschiedenen Sortierkisten in der Wohnung und wusste nicht, wohin mit deren Inhalt, da unsere Apartmentanlage (genau wie die vorherige) nur einen einzigen riesigen Container fuer Muell anbietet. Dort landet dann auch das Sofa, das beim Auszug aussortiert wurde. Es hat lange gedauert, bis wir endlich im Supermarkt nebenan einen Platz gefunden haben, wo wir zumindest Plastikflaschen und Dosen abgeben koennen. Leider sind die Termine beschraenkt: Dienstags und Donnerstags von 12.00 am bis 02.00 pm am Service- bzw. Informationsschalter. Das sind natuerlich Zeiten, an denen "normale" Menschen arbeiten. Gott sei Dank habe ich einen Mann, der natuerlich "normal" ist und gleichzeitig aber auch flexiblere Arbeitszeiten hat. Wir muessen allerdings die Flaschen und Dosen bereits in getrennten Tueten und abgezaehlt zum Schalter bringen (man will sich ja nicht auch noch schmutzig machen...). Die Dame oder der Herr hinter dem Schalter glaubt ohne mit der Wimper zu zucken, die Anzahl des Sammelsuriums und gibt einem das entsprechende Geld!
Mein Team bei Paychex produziert auch eine Menge Muell in Form von Dosen und Flaschen. Man kann sich wohl denken, dass ich auch hier gerne Recycling einfuehren wollte, doch mit Argumentation a la "Save the Earth" nicht wirklich weiter kam. Ein Trick musste her - wir haben gemeinsam entschieden, dass wir das Geld, welches wir aus unserem Recyclinggut "ergattern" in Lotterielose umsetzen. So trennt nun jeder meiner Teamkollegen Dosen von Flaschen und bringt sogar die von zu Hause mit, in der Hoffnung, wir knacken damit den Millionenjackpot!
Ich habe mich angeboten, alle zwei Wochen unseren "Muell" in der Mittagspause zur Entsorgung zu bringen. Meine Kollegin begleitet mich, da sie mir am Anfang auch den Supermarkt zeigen wollte, der fuer uns am naehesten liegt. Und siehe da, hier ist es ganz anders, wie bei unserem Supermarkt. Hier steht ein Container vor dem Laden und man sortiert seine Flaschen (hier sind sogar Glasflaschen erlaubt!) und Dosen in unterschiedliche blaue Plastiktonnen. Man hat hier die Moeglichkeit, Dosen sowie auch Flaschen wiegen zu lassen. Uns hat der verantwortliche Herr jedoch erklaert, dass man beim abwiegen der Plastikflaschen nicht das Geld herausbekommt, was man bekommen wuerde, wenn man sich die Muehe macht, sie zu zaehlen - naemlich 0.5 Cent pro kleiner Flasche. Bei den Dosen gaebe es keinen Unterschied.... Ausserdem bekommt man hier fuer die Milchflaschen sogar statt der 0.5 Cent, die wir bei verschiedenen anderen Supermaerkten bis jetzt zurueckerstattet bekommen haben, ganze 10 Cent!
Der Container ist sogar 4 Tage die Woche geoeffnet, es sei denn, er ist wegen Ueberfuellung geschlossen. So geschehen letzte Woche - da haben wohl mehr Leute Recyclinggut weggebracht, wie ueblich!
Gestern hat das Team nun 6.30 Dollar erziehlt und hofft bei der heutigen Ziehung im Lotto auf den Gewinn. Das Team Herbert und Tanja war "nur" mit 2.35 Dollar dabei - aber Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist.
Fuer unser Altpapier haben wir im uebrigen noch immer keine Loesung gefunden!

10 comments:

Mikaela Wolf said...

Das ist ja 'nen super Idee mit dem Lotto-Pott! Man muss die Amis nur mit irgendwas ködern... Hihi. Toll, dass Ihr jetzt trennen könnt.
Liebe Grüße nach Irvine!

Anonymous said...

Hey, das find ich eine super Idee!
Schade das Amerika in diesem Punkt noch so hinterher hinkt.

Silvia said...

Das ist ja sehr interressant mit der Muelltrennung. bei uns in WI wird zuhause schon getrennt und so wird auch alle 14 Tage abgeholt, auch das Papier, welches man praktischerweise auch in die braunen Tuten aus dem Supermarkt stecken kann. Dosen werden auch abgeholt, aber wir koennen sie gegen Entgeld bei einer Maschine entsorgen. Nur fuer die Plastikflaschen gibts nichts. Nun wundere ich mich nur ob in CA auch Pfand in den Geschaeften auf den Flaschen ist wie teilweise in MI?

Christin said...

Das freut mich ja. Mich hat das damals in den USA auch ein bisschen genervt das fast alles in einer Tonne entsorgt wird und bei dem Verpackungsmüll welchen die Amerikaner produzieren ist das ja auch nicht gerade unerheblich.
Arbeitet Herbert jetzt eigentlich 'nur noch' als Hundetrainer? Da hab ich dann wohl was nicht mitgekriegt ;)

Lg aus HH

Heike said...

Coole Sache mit dem Recycling. Ich habe hier bei dem oertlichen Ralphs einen Automaten gefunden wo du die Dosen oder PLASTIK(!!!)Flaschen reingibst und es dir einen Voucher ausspukt den du beim Einkauf einloesen oder auch dich ausbezahlen lassen kannst an der Kasse. So kenne ich es auch aus Michigan. Papier wird oftmals von Schulen gesammelt. Guckt mal in die lokalen Zeitungen. Da steht oft, dass HighScholl soundso an dem und dem Tag eine Papiersammlung macht und den Erloes spendet oder ein Schulfest organisiert! Ich finde Recycling toll. Aber glaubt gar nicht dass Europa da weiter ist als hier! 1) Hat Michigan schon seit Jahren den Dosenpfand!(Was haben sich die Deutschen damal aufgeregt!) und 2) Weigert sich meine belgische Mitbewohnerin ihre Plastikflaschen zu recyceln. Das wandert in den Hausmuell!! :(

Gruss aus Pasadena

Helena + Helge said...

KLasse Idee! ;-)

Ich bin aber ueberrascht, weil Californien doch als Recycling Vorreiter in den USA bekannt ist ???

Wir trennen Papier und Glas und Plastik und es wird alle zwei Wochen abgeholt. Gartenmuell fahren wir auf die Deponie.

Auch als wir in Providence im Peerless Building gewohnt haben, gab es Recycling.
Ich bin tatal ueberrascht, dass es bei euch so ein Problem ist.

Die Idee finde ich jedenfall gigantisch gut!

LG
Helena

Anonymous said...

@Helena: Ich glaube, dass ist eher Tanjas Apartment-Anlage geschuldet. Hier (Nordkalifornien) wird auch sauber getrennt. Wir haben eine Hausmuelltonne, eine blaue (kostenlose) Recycling-Tonne und eine (kostenlose) Tonne fuer Gartenabfaelle.

Anonymous said...

ja, da wiederhole ich noch mal die aussage von marcel - hier in san francisco gibt blaue und grüne tonnen, das sortieren ist etwas anders als in deutschland, vor allem bleibt aber die schwarze tonne fast leer! Erstaunlich dass es ein paar hunder meilen weiter schon wieder ganz anders ist...

Bek said...

Da is es bei uns noch viel schlimmer. Man kann Zeitungen und Dosen bei den SPCA abgeben. Ansonsten habe ich noch nirgends gemerkt, wo man Papier und vor allem Plastik(flaschen) hinbringen koennte. Das etwas vom Haus abgeholt wird, hoere ich jetzt zum ersten Mal.

Mikaela Wolf said...

Naja, die gruenen und blauen Tonnen gibt es in Suedkalifornien auch. Aber es kommt halt auf die Apartmentanlage und auch den Stadtteil an. Im ersten Stadtteil hier in L.A., in dem ich gewohnt habe, hatten wir eine blauen Tonne fuer alles, was es zu recyclen gibt. Im zweiten leider nicht. Das war dann ein paar Strasse weiter oft schon wieder anders. In meinem (vorerst) entgueltigen Zuhause hier in West L.A. gibt es die Tonnen, aber meine Vermieter meinen, sie haetten keinen Platz in der Garage. Es haben wohl schon mal welche gefragt. Allerdings koennten die in der anderen Ecke der Garage durchaus zwei dieser Tonnen aufstellen. Ich denke mal, die meinen, so ein grosser Container wie der, in den unser Restmuell kommt, passt da nicht noch mal rein. Auf der Arbeit haben wir blauen Tonnen fuer Papier und reyclen.
Schon komisch, dass es nicht einheitlich ist. Aber vielleicht kommt es ja noch. Ich habe bisher hier immer nur die zwei Extreme gesehen: Leute, die vehemend trennen, und Leute, denen das total wurscht ist. Da ist so eine Idee wie auf Tanjas Arbeit doch ein super Ansporn. Und passt auf: Wenn die den Millionen-Jackpot knacken, gucken alle Nicht-Recycler doof aus der Waesche... Hihi. In dem Sinne: "Happy Recycling" :)
Liebe Gruesse!