Tuesday, March 27, 2007

Gebucht - 27.05.07 OneWay nach LAX

Ich sitze gerad bei der Arbeit mit einer Kollegin zusammen und schnacke über unsere Zukunft in Amerika. Natürlich sind alle ganz interessiert und bewundern unseren Mut. (Wobei ich mich manchmal frage, ob das alles nun mutig oder vielleicht doof ist!) In diesem Moment gibt mir mein Computer ein Zeichen, dass ich eine E-Mail habe.
Mein Mann schrieb mir: "Hallo - es ist vollbracht! Ich habe gebucht und der Hund darf auch mit!"
Wir alle drei fliegen zusammen am Pfingstsonntag, 27. Mai 2007, um 10:35 Uhr von Düssdeldorf One-Way nach Los Angeles, Californien!
Kinny hat sogar im Frachtraum Gesellschaft, denn es ist schon ein zweiter Hund für diesen Flug angemeldet!
Am Freitag kommt eine Kollegin und holt ihren neuen Wohnzimmerschrank bei uns ab. Wir werden also die nächsten Tage den Inhalt des Schrankes in Kartons packen, wobei wir ja erst einmal entscheiden müssen, was mit in die USA kommt, was hier auf dem Flohmarkt noch ein bißchen Startkapital einbringen kann und was vielleicht eingelagert werden soll.
Und nächste Woche wechseln Coachgarnitur, Tisch, Schreibtisch und diverse Bücherregale den Besitzer!
Vermutlich sitzen wir die letzten Wochen dann nur noch auf Jaffa-Kisten. Aber wir jammern nicht, denn das haben wir ja so gewollt!!!

Sunday, March 25, 2007

Der erste Abschied

In der vergangenen Woche kamen nun endlich die bestellten Umzugskartons. Jetzt kann es los gehen mit dem Packen. Herbert hat auch schon mal mit einem Edding ein paar Striche auf die Wohnzimmerfliesen gemalt, damit er immer die größe unserer Kiste vor Augen hat!!!! Typisch Mann, oder? Aber mittlerweile finde ich die Idee recht schlau, so können wir sehen, wieviel noch reinpaßt! Sämtliche Grünpflanzen haben auch schon die Besitzer gewechselt, es sieht schon recht ungemütlich bei uns aus!
Dann kam das Wochenende und wir fuhren in den Ruhrpott. Dort waren wir zum Geburtstag von Herberts Schwester Rita eingeladen. Es war eine tolle Feier. Wir haben sie genossen, zumal es die letzte in dieser Zusammenstellung für lange Zeit war! Schade dass ich einen Teil der Familie dort das erste Mal und vielleicht auch das letzte Mal gesehen habe.
Und heute kam die erste Verabschiedung! Wir mußten "Auf Wiedersehen" zu Herberts Schwester Ruth und ihrem Mann Wolfgang sagen, da die beiden die nächsten Monate mit dem Wohnmobil in Frankreich unterwegs sein werden! Der Abschied war schrecklich und ich habe mächtig vielen Tränen den freien Lauf gelassen. Aber es ist ja kein Abschied für immer und wir freuen uns schon jetzt auf ihren Besuch in Californien!
Und nach dieser Erfahrung bin ich eigentlich recht froh darüber, dass wir von Düsseldorf fliegen und somit niemand meiner Familie und unserer Freunde am Flughafen stehen wird!

Friday, March 16, 2007

16. März 2007

Wir haben uns nun entschieden, nur eine "kleine" Kiste mit persönlichen Dingen mit in die USA zu nehmen. Wir warten noch auf das schriftliche Angebot. Doch telefonisch haben wir schon erfahren, dass es sich um eine Kiste mit den ca. Maßen von 2,20 m Länge, 1,25 m Breite und 2,20 m Höhe handelt. Die Kosten werden sich auf ca. 2.100,00 Euro belaufen (Abholung von unserem Zuhause in Deutschland bis Auslieferung an unserem Zuhause in Huntington Beach, CA, oder wo auch immer). Denn noch haben wir kein Appartment gefunden. Zwar fielen schon einige in unsere Vorauswahl. Doch leider antwortete man uns auf E-Mails bis jetzt damit, dass Hunde nur bis zu einem Gewicht von 15 Kg gewünscht sind. Kinna ist zwar zur Zeit auf Diät (Frauchen hat es mit den Leckerlies etwas zu gut gemeint!), aber weniger wie 30 Kg wird sie nie auf die Wage bringen!

Herbert hat nun 35 Umzugskartons + zwei Kleiderkartons im Internet bestellt. Wenn diese da sind, kann ich weiter packen!
Dank Ruth und Wolfgang und meiner Mama, sparen wir uns die Einlagerungskosen unserer persönlichen Dinge. Die drei haben sich bereit erklärt, unsere Kartons, die vorerst hier in Deutschland bleiben, in ihren Häusern einzulagern! Vielen Dank ihr Lieben!!!

Jeder Tag birgt irgendwie irgendwas Aufregendes. Morgen kommt mein Kollege Arne und holt unseren Küchentresen mit den passenden vier Barhockern ab. Ich wollte immer einen Tresen haben und habe mich diesbezüglich auch durchgesetzt, obwohl Herbert nie gut auf den Stühlen sitzen konnte. Und nun wechseln sie morgen den Besitzer!

Manche Dinge tut man jetzt schon so, als wären sie das letzte Mal für lange Zeit.
Vergangenes Wochenende waren wir mit unseren Freunden, Olli und Steffi (die beiden übernehmen übrigens unser Haus inclusive Teich, Fischen und "Nils"), in Hamburg shoppen. Ich hatte ne Menge Spaß, zumal ich einen tollen Ring kaufte. Und doch schwang eine gewisse Trauer mit - zumal Steffi sagte, dass sie nicht wirklich will, dass wir wegziehen! (Ich werde Dich/Euch auch schrecklich vermissen!).

Und auch Mibu, meine direkte Kollegin und Freundin ist von meiner Entscheidung nicht wirklich begeistert. Ich weiß zwar, dass bei ihr die Angst bzw. der Widerwillen vor allem Neuen im Vordergrund steht, doch bin ich mir auch sicher, dass sie die gemeinsamen Jahre mit mir genossen hat! Wir waren ein wirklich gutes Team! Du bist die Beste Assistent of the Assistent of the Boss!!!! Und wer weiß: Vielleicht bin ich schneller wieder da, als Dir lieb ist! Jedenfalls freu ich mich auf Dezember!

Tierarztbesuch

Am 07. März 2007 hatten wir einen Termin beim Tierarzt unseres Vertrauens, Dr. Bergfeldt. Da Kinna von Ducati bereits über 11 Jahre alt ist und seit Jahren unter Rückenproblemen leidet, wollte ich vom Doc hören, ob wir unserer Eule diesen Trip über den großen Teich noch zumuten könnten. Dr. Bergfeldt weigerte sich, uns diese Entscheidung abzunehmen. Aber er sicherte mir zu, dass wir ihre Schmerzmittel auch in den USA erhalten (sie kommen ursprünglich eh von dort) und dass er Kinna über den Flugzeitraum in einen Tiefschlaf setzen könnte, so dass sie auch den Flug ohne größere Umstände überstehen würde!

Wir forschen seitdem im Internet nach einem passenden Flug! Da ich meinen 37. Geburtstag (22. Mai) noch im Kreise meiner Familie verbringen möchte und der 23. Mai mein letzter Arbeitstag sein wird, haben wir nun einen Flug am 27. Mai (Pfingstsonntag), 10:45 Uhr, Abflughafen Düsseldorf, ausgespäht. Gebucht wurde allerdings noch nicht!

Aktivierung in Florida bis zum Erhalt der GC

Am 17. Januar 2007 ging um 10:45 Uhr unserer Flug von Düsseldorf nach Miami. Wir traten unsere Aktivierungsreise an - Danke nochmal an Ruth und Wolfgang, die sich in dieser Zeit um Kinny kümmerten!

Kurz vor Abflug lasen wir im Forum von The American Dream, dass eine Firma in Californien deutsche Green Card Inhaber zwecks Arbeit suchten. Ganz spontan (gegen seine Natur) schrieb Herbert dort hin. Und kaum hatten wir einen wirklich schönen 10-tägigen Urlaub in Florida beendet, hieß es, er könnte in Californien anfangen.

Es folgten einige sehr aufregende Wochen mit dem kompletten Gefühlsprogramm. Mal freute ich mich und wollte sofort in den Flieger steigen, mal stiegen mir die Tränen vor Angst und Trauer in die Augen. Letztendlich haben wir uns dafür entschieden: No Risk, no Fun! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und wenn wir es nicht jetzt riskieren, werden wir es sicherlich irgendwann bereuen.
Dazu muß ich noch anmerken, dass Herbert seinen Job im September verloren hat und leider bei Bewerbungen zu hören bekam, dass er zwar eine tolle Berufserfahrung hätte und auch seine Qualifikationen super wären - aber er wäre zu alt! Soll man das glauben!? Er ist gerade mal 47 Jahre alt und soll noch 20 Jahre arbeiten - aber ihr findet ihn schon zu alt? Merkwürdig!

Am Donnerstag, 08. März 2007, kündigte ich nach 15 Jahre Betriebszugehörigkeit meinen Job! Das fiel mir sehr, sehr schwer. Ich kann wirklich sagen, dass mir dieser Job unheimlich Spaß gemacht hat! Ich hatte, und habe noch, einen wunderbaren Chef, der mir sogar die Möglichkeit offenläßt, innerhalb des nächsten Jahres diese Position eventuell wieder einzunehmen! Vielen Dank, Rolf!

Wir fingen also an, alles zu verkaufen, was nicht niet und nagelfest war. Größtes finanzielles Objekt war unser Wohnmobil. Doch das ging schneller als erwartet weg! Am 09. März 2007 kam ein Ehepaar aus Leverkusen mit dem Zug und nahm unser Gefährt gleich mit! Ich war sehr traurig, hatten wir doch wunderbare Touren damit unternommen. Doch an diesem Tag brachte unser Postebote auch die Green Cards - so hatten wir auch eine freudige Ablenkung!

Einladung zum Interview

Kurz nach unserer Hochzeit erhielt ich die Einladung zum Interviewtermin in Frankfurt!
Jawohl - nur ich! Die Einladung hatte sich mit unserer Hochzeit überschnitten! Aber nach einigen Telefonaten mit dem Konsulat in Frankfurt (Danke Frau Moyse) waren auch diese Probleme gelöst. Herbert stand auf der Liste und wir sollten uns keine weiteren Gedanken machen!

Der Interviewtermin war am 02. November 2006, 08:00 Uhr. Durch das Forum von American Dream hatten wir erfahren, dass es nicht schlecht wäre, vorher zu einem Vertragsarzt zu gehen. Deshalb machten wir einen Termin für den 26. Oktober 2006, 10:00 Uhr, bei Dr. Zimmer in Hamburg.

Trotz mächtiger Aufregung meinerseits war dieser Termin wirklich unspektakulär. Bereits nach kurzer Zeit und 125,00 Euro pro Person weniger waren wir wieder auf dem Heimweg.

Ich hatte meine direkte Kollegin Anja in diese spannenden Ereignisse in meinem Leben eingeweiht. Leider wurde sie in der Interviewtermin-Woche krank, so dass ich meinen Chef informieren mußte, warum ich trotz Ausfall meiner Vertretung auf meinen eingereichten Urlaub bestand. Er war zwar nicht begeistert, genehmigte aber die drei freien Tage.

Mittwochmittag, 12:30 Uhr, fuhren wir zu dritt (Kinna von Ducati, unsere Langhaar-Schäferhündin war natürlich dabei) Richtung Frankfurt. Nach einer sehr anstrengenden Fahrt, von Sonne über Regen und Schnee, kamen wir abends in Frankfurt an. Gott sei Dank gab es vor dem Konsulat einen langen Parkstreifen, so dass wir dort mit unserem Wohnmobil übernachten konnten. Lag es an dem Verkehr auf der vielbefahrenen Straße oder an der Aufregung? Wir haben sehr schlecht geschlafen.

Doch die Aufregung war umsonst: trotz strenger Sicherheitsmassnahmen (wer mag den Amerikanern dies nach den Anschlägen vom 11. September verdenken) kamen wir recht fix durch das Prozedere. Um 07.04 Uhr stellten wir uns in der Schlange fürs Konsulat an - um 10:00 Uhr waren wir bereits wieder am Wohnmobil.

Leider hatte ich (liegt es an meiner Haarfarbe?) mein Realschulabschlußzeugnis vergessen. Kurzfristig rauschte der Gedanke, durch meine Trotteligkeit die Chance meines Lebens vergeben zu haben, durch meinen Kopf. Doch Gott sei Dank meinte der "Konsul", ich könnte dieses auch faxen. Zwar gestaltete sich auch das sehr schwierig (ich konnte das Zeugnis nicht finden), aber wir haben die Hindernisse überwunden. Herbert ergatterte noch eine beglaubigte Kopie in meiner ehemaligen Schule (übrigens war sein Kommentar, nachdem er auf das Zeugniss geschaut hat: Kein Wunder, dass Du das gute Stück hast verschwinden lassen! - Ha, ha, ha!).

Lange Rede - kurzer Sinn: zu unserer Freude erhielten wir keine 8 Tage später, am 08. November 2006, unsere Resepässe mit den Visa! Jiiiipppiiieee!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Mai 2006 - September 2006

Ende Mai 2006 kamen Herbert und ich mit unserem Wohnmobil aus dem Urlaub zurück. Und zu erst hielt ich es für einen Scherz: bei Durchsicht meiner Post hielt ich die Gewinnbenachrichtigung in Händen. Sollte es tatsächlich wahr sein? Hatte ich die Green Card für die USA gewonnen? Ja!!!!!!!!!!!!!!!!

Wahnsinn! Doch nur ich hatte gewonnen. Sollte auch Herbert die Card erhalten, müßten wir noch vor dem Interviewtermin (innerhalb der nächsten 6 Monate) heiraten. Aber eigentlich war nichts dergleichen geplant und irgendwie wollten wir beide nichts von einer derartigen "Zwangs-verheiratung" wissen.

Somit vergingen weitere vier Monate. Während unserem nächsten längeren Wohnmobiltrip im September waren wir unter anderem an der Mosel. Und bei einer Moselrundfahrt fragte mich Herbert plötzlich und vollkommen unerwartet, ob ich seine Frau werden möchte. Ganz spontan und ohne jegliche Überlegung antwortete ich mit "Ja". Das war am Donnerstag den 14.09.2006.
(Die Green-Card war zwar nicht der Auslöser, wohl aber der Beschleuniger!)
Am darauffolgenden Montag waren wir wieder in Schleswig-Holstein. Bereits am Abend hatten wir alle Leute persönlich eingeladen, die wir bei diesem Ereignis dabei haben wollten. Auch das Restaurant sowie das Standesamt waren gebucht.

Am 29. September 2006 heirateten Herbert und ich bei strahlendem Sonnenschein. Es war eine kleine aber sehr feine Feier mit 15 Gästen - genau wie wir sie uns vorgestellt hatten!

Endlich zurück in Amerikan

Eineinhalb Jahre lang träumte ich nur von einem erneuten Besuch der USA. Dann buchte ich spontan einen Flug. Ich wollte, um Land und Leute auch wirklich kennenzulernen, mit dem Greyhound von San Francisco (meinen Ankunfts-Flughafen) nach Los Angeles (meinem Abflug-Flughafen) fahren.
Dann lernte ich kurz vor meiner Abreise auf dem Hundeplatz (mein Cairnterrier "Cassy" sollte einige Manieren beigebracht bekommen), einen netten Mann kennen. Wir verbrachten viel Zeit miteinander und schon nach einigen Wochen schlug er vor, mit mir gemeinsam nach Amerika zu fliegen. Ich jedoch lehnte dankend ab: denn dies war mein Trip. Ich wollte diese Erfahrung ganz alleine sammeln!

Doch bereits in der Luft verfluchte ich mich für meinen Egotrip. Ich hätte diesen wahnsinnigen Ausblick und meine Vorfreude gern mit Herbert geteilt!
Und bereits am ersten Abend versuchte ich ihn telefonisch zu erreichen. Vier Tage später landete er in San Francisco und wir hatten unvergessliche 10 Tage!!

Aus der geplanten Greyhound-Tour wurde nichts, Herbert hatte schon von Deutschland aus einen Leihwagen gebucht. Das war toll und die Greyhoundfahrt werde ich sicherlich noch mal nachholen!

Wie alles begann

Mit jungen 27 Jahren hatte ich das Glück, dass erste Mal in die USA zu reisen.
Mein Bruder und seine damalige Verlobte planten einen Trip in den Westen Amerikas und ich wollte umbedingt(!) mit. Mein Überzeugungskräfte können unglaublich sein, wenn ich will!
Wir hatten einen tollen 4-wöchigen Urlaub mit fantastischen Erlebnissen. Und als ich das erste Mal auf der Golden Gate Bridge in San Francisco stand, sagte ich mir, dass ich hier mal leben wollte. Vielleicht nicht für immer, aber doch eine gewisse Zeit.
Mein Bruder und seine Freundin heirateten übrigens in Las Vegas am 09.09.1997. Es war toll!

Kaum waren wir wieder zu Hause (ich war darüber totunglücklich), füllte ich das Formular für "The American Dream" aus - über diese Firma konnte man an der Verlosung für die Green Card teilnehmen. Monatelange malte ich mir aus, wie es wäre, wenn ich die berühmte Green Card gewinnen würde und in die USA ziehen könnte. Doch leider erhielt ich keine positive Antwort.

Oft träumte ich beim Anblick meiner 800(!) Fotos von einem Leben in Amerika! Vielleicht steckte dieser Wunsch schon in meinen Genen, denn auch mein Vater lebte eine Zeitlang in Amerika!